Am Nachmittag des 25. August 1938 dirigierte Arturo Toscanini im Park von Tribschen vor rund
1'200 Zuhörern das «Sigfried-Idyll» von Richard Wagner. Musik und Aufführungsort waren bewusst
so ausgewählt worden. Denn Wagner hatte auf dem Landsitz Tribschen seinen fruchtbarsten
und glücklichsten Lebensabschnitt verbracht.
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Hier hatte er für seine Frau Cosima das
«Siegfried-Idyll» als Ständchen zur Geburt seines Sohnes komponiert. Toscaninis Konzert
bildete den glanzvollen Auftakt zum Lucerne Festival (früher Internationale Musikfestwochen
Luzern), das seither alljährlich Musikfreunde aus der ganzen Welt anziehen. Bekannt ist Luzern
auch für sein Dreispartentheater, das mit seinen relativ bescheidenen Mitteln in Sprechtheater,
Oper und Ballett beachtliche Leistungen produziert. Das Luzerner Theater gilt mit Recht als
Sprungbrett für begabte Künstler.
Auch auf dem Sektor der bildenden Kunst braucht sich Luzern nicht zu verstecken. Das
Kunstmuseum im Kultur- und Kongresszentrum Luzern konfrontiert seine Besucher in Wechselausstellungen
mit den aktuellsten Richtungen der modernen Malerei und Plastik. Daneben
nimmt es die Aufgabe wahr, moderne Schweizer Kunst zu sammeln. Wer zur Kunst des 19.Jahrhunderts neigt, kommt beim Besuch des Bourbaki Panoramas auf die Rechnung. Hier
zeigt das von Edouard Castres geschaffene riesige Rundgemälde die Bourbaki-Armee beim
Grenzübertritt in Les Verrières während des Deutsch-Französischen Krieges. Einen besonderen
Leckerbissen zeitgenössischer Kunst bietet ein Besuch des altehrwürdigen Am-Rhyn-
Hauses beim Rathaus, das eine qualitativ hochstehende Sammlung von Werken aus Picassos
Spätzeit birgt. Es handelt sich um eine grosszügige Schenkung des Picasso-Freundes und
Kunsthändlers Siegfried Rosengart an die Stadt Luzern. Zudem können seit März 2002 über
200 Gemälde und Zeichnungen von über zwanzig weltberühmten Meistern des 19. und 20.
Jahrhunderts im Museum der Sammlung Rosengart bewundert werden.
Neben der etablierten Kunst blüht auch eine vielfältige Kleinkunst in Luzern, wobei das vom
berühmten «Emil» (mit Nachnamen Steinberger) ins Leben gerufene Kleintheater besondere
Beachtung verdient. Kultureller Höhepunkt bildet aber jedes Jahr die Fasnacht. Sie liegt den
Luzernern im Blut. Am Schmutzigen Donnerstag bricht sie wie ein Orkan aus, erfasst die Stadt
eine Woche lang und klingt in den frühen Morgenstunden des Aschermittwochs aus. Wichtiger
und typisch luzernischer Bestandteil der historisch gewachsenen, traditionsreichen Fasnacht
sind die «Guggenmusigen», die sich jeweils zu einem «rüdigschönen» Monsterkonzert zusammenfinden
und anschliessend in einem Umzug durch die Altstadt ziehen.
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